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Marktanalyse - Kalenderwoche 13/2025

  • martin1060
  • vor 5 Tagen
  • 5 Min. Lesezeit

Trump katapultiert die Weltwirtschaft zurück ins 19. Jahrhundert, aber übertriebene Rezessionsangst an den Börsen.



Die Erlasse von US-Präsident Trump dominieren aktuell alle Nachrichtenmedien. In der Tat ist das, was er tut, ist historisch einmalig.


Quelle: Threads: civixplorer, 21.03.2025


Die Grafik zeigt, wie viele "Executive Orders" die jeweiligen Präsidenten in ihrer Amtszeit erlassen haben. Fast jeder Präsident hat sie bisher genutzt, da sie schnell erlassen werden können und der Präsident damit Handlungswille zeigt. Trump setzt damit in seiner zweiten Amtszeit neue Rekorde.

Für Trump ist es besonders wichtig, dass er damit die Agenda der Presse selbst bestimmen kann.


Eine Executive Order (EO) ist eine präsidiale Anordnung, die der US-Präsident ohne Zustimmung des Kongresses erlassen kann. Sie dient dazu, bestehende Gesetze auszuführen oder die Arbeit von Bundesbehörden zu steuern. Sie haben die Kraft eines Gesetzes, können aber nur innerhalb des bestehenden gesetzlichen Rahmens angewendet werden – der Präsident kann also keine neuen Gesetze schaffen, sondern nur die Umsetzung bestehender Gesetze präzisieren oder anpassen.

Trump nutzt hier jeden Spielraum, den er hat, und geht wohl oft (bewusst) zu weit. Darum sind auch einige Executive Orders vor Gericht blockiert.


Quelle: Twitter X: Daniel Lacalle, @dlacalle_IA, 30.03.2025


Trump verursacht ein grosses Getöse. Darin gehen Fakten oft verloren. Die Grafik zeigt unten in Rot die Tarife, die die USA aktuell verlangen. In Blau sind die Tarife, die die anderen Länder für die USA verlangen. In der Tat sind die USA viel offener für den gegenseitigen Handel, als die anderen Länder.

Alle sprechen aktuell nur die direkten Zölle (dunkelblau). Es gibt aber auch noch andere aufgebaute Hürden. Dazu gehören technische Handelshemmnisse wie strenge Produktstandards, Quoten oder bürokratische Hürden und Zollverfahren.


Trump hat nun aber eine überraschend einfache Berechnung der Zölle vorgelegt. Er fokussiert sich nur auf das Handelsbilanzdefizit von jedem Land mit den USA. Trump ist überzeugt, es genügt, auf das Resultat des Handelsbilanzdefizits zu fokussieren. Das Handelsbilanzdefizit sei das Resultat der direkten Zölle und aller anderen Handelshemmnisse. Eine sehr vereinfachte Betrachtung.


Quelle: YouTube, Markus Koch Wall Street, 31.03.2024, Zeitstempel: 7.10


Die Grafik oben zeigt, wie die Zölle seit 1891 generell gesunken sind. Rot eingezeichnet sind spezielle Ereignisse, bei denen die Handelshemmnisse bewusst abgebaut wurden. Die Grafik ist 5 Tage alt und ging noch von einer Zollerhöhung von 10% aus.

Bei den jetzt angekündigten Zöllen ist dies ein Rückschritt in das Jahr 1910. Das hilft zu verstehen, wie dramatisch die angedrohten Schritte von Trump sind. Trump katapultiert Amerika und die Weltwirtschaft zurück ins 19. Jahrhundert.

Zölle sind eigentlich nichts anders als Steuern. Was Trump angekündigt hat, ist die grösste Steueranhebung seit 1968.

Die neue Zollpolitik verunsichert daher viele Bürger und auch Anleger.

Quelle: Twitter X: Andreas Steno Larsen, @AndreasSteno, 27.03.2025


Die Grafik zeigt eine Umfrage der Universität von Michiganvon vor einer Woche, welche Inflation die Bürger erwarten (hellblau). Die Personen, die an der Umfrage teilgenommen haben, erwarten in 12 Monaten eine Inflation von fast 10%. Das wäre mehr als eine Verdreifachung gegenüber der Inflation von heute. Nach den Ankündigungen von Trump rechnen diverse Investmentbanken jetzt mit einer Inflation von "nur" 5%. Die dunkelblaue Linie zeigt die Truflation. Dies ist eine täglich aktualisierte Berechnung der Inflation mit aktuellen Zahlen. Zum Hintergrund: die offizielle Inflation wird nur monatlich publiziert. In der Zeit dazwischen hatte man bisher keine Daten. Diese Lücke schliesst die Truflation.

Eine Diskrepanz in der aktuellen Größenordnung gab es noch nie. Aus unserer Sicht zeigt dies auf, dass die meisten US-Bürger viel zu pessimistisch sind. Ihr Pessimismus lässt sich mit aktuellen Zahlen nicht begründen.


Quelle: YouTube, Markus Koch Wall Street, 01.04.2024, Zeitstempel: 7.31


Die Grafik zeigt eine Umfrage der AAII bei ihren Mitgliedern (rote Linie unten im Chart). Die AAII (American Association of Individual Investors) ist eine gemeinnützige Organisation in den USA, die 1978 gegründet wurde. Sie hat das Ziel, Privatanlegern Wissen und Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, um bessere Investmententscheidungen zu treffen. Die Umfrage zeigt, wie viele Anfänger für die nächsten Monate eine tiefere Börse sehen. Der aktuelle Wert liegt bei 60%. Ähnliche hohe Werte sah man in den letzten 30 Jahren nur 1992, in der Finanzkrise und in der COVID-Krise. Damals waren die Börsen weit über 20% eingebrochen und die Arbeitslosigkeit schoss in die Höhe.

Von einem solchen Umfeld sind wir weit entfernt. Auch diese Grafik ist für uns ein Hinweis, dass der aktuelle Pessimismus der Anleger nicht begründbar und daher übertrieben ist.

Gerne zitieren wir hier Warren Buffet, eine der angesehensten Investoren: "Sei ängstlich, wenn andere gierig sind, und sei gierig, wenn andere ängstlich sind."


Quelle: Twitter X: ʎllǝuuop ʇuǝɹq, @donnelly_brent, 25.03.2025


Die Grafik zeigt die Rendite des S&P 500 nach einer Korrektur von 10% wenn danach eine Rezession folgt (blaue Linie) und wenn keine Rezession folgt (orange Linie). Die Korrektur von über 10% von 2025 ist in hellblau eingezeichnet (Börsenstand vor einer Woche).


Fast alle Investoren rechnen nach dem Zollentscheid vom Mittwoch nun mit einer Rezession. Ob diese kommen wird, werden wir aber erst in 2-3 Monaten sehen, wenn die offiziellen Daten zum GTP Wachstum und Konsum veröffentlicht werden. Sobald der Schock in 2-3 Tagen verarbeitet wurde, wird sich die Börse aus unserer Sicht stabilisieren.

Die Notenbank wird ihre Bereitschaft, die Zinsen zu senken, signalisieren und Firmen werde innovative Ansätze publik machen, um sich vor den Zöllen zu schützen.


Wir sehen die aktuelle Lage darum als gute Kaufgelegenheit, zumindest für die nächsten 2 Monate.


Eine Anlagepolitik ist aus unserer Sicht aktuell leicht:

  • Alles in Bargeld zu halten macht keinen Sinn, da man jetzt nahe den Tiefstständen verkauft und bei jeder Reaktion nach oben nicht mehr dabei ist.

  • Falls es zu einer Rezession kommt, verliert man am wenigsten, wenn man in Substanztitel wie Nestlé oder Coca-Cola investiert ist.

  • Falls es zu einem Vertrauensverlust der Anleihenanleger kommt und die Renditen für Staatsanleihen explodieren, verliert man mit Substanzaktien weniger als mit Wachstumsaktien.

  • Falls die Inflation stark ansteigt, verliert man in Substanzaktien viel weniger als mit Wachstumsaktien.


Wir agieren aktuell so, dass wir bei allen Kunden, die noch Bargeldbeträge halten, die Korrektur nutzen, um diese abzubauen. Wir kaufen dann wie seit einem Jahr gute aktive Value-Manager oder ETFs.




Zusätzliche Bildquellen: Anfangsgrafik Designed by Freepik


Disclaimer:

Die Inhalte in den Blogs dienen ausschliesslich zu der allgemeinen Information und dazu, dass sich potenzielle Kunden ein Bild über unsere Arbeitsweise machen können. Es sind keine Empfehlungen, die zu dem Erwerb oder Verkauf von Vermögenswerten führen sollen und keine Anlageberatung. martInvestments kann nicht beurteilen, ob und wie die gemachten Aussagen zu Ihren Anlagezielen und Ihrem Risikoprofil passen. Wer auf der Basis von diesen Blogeinträgen Anlageentscheide trifft, trifft diese ausschliesslich auf eigene Verantwortung und Gefahr. martInvestments kann nicht für allfällige Verluste verantwortlich gemacht werden, die sie aufgrund von Informationen in diesem Blogeintrag gemacht haben. Die erwähnten Produkte sind keine Empfehlung, sondern es soll aufgezeigt werden, wie martInvestments arbeitet und solche Produkte aussucht. martInvestments ist zudem völlig unabhängig und verdient kein Geld in irgendeiner Form von Produktanbietern.



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